Eine Inseminationsbehandlung ist sinnvoll bei leichten Einschränkungen des Spermiogramms oder in Situationen, in denen kein Geschlechtsverkehr ausgeübt werden kann.
Bei dem Verfahren wird das gewonnene und speziell aufbereitete Ejakulat des Partners (homologe Insemination) mit einem beweglichen, dünnen Katheter direkt in die Gebärmutter (intrauterin) eingebracht. Die Samenübertragung ist in der Regel völlig schmerzfrei. Um den optimalen Zeitpunkt zu treffen, wird die Insemination häufig mit einer Stimulationsbehandlung und dem Auslösen des Eisprungs kombiniert.
Bei absoluter männlicher Zeugungsunfähigkeit sowie für lesbische Paare und Single-Frauen bieten wir die Möglichkeit der Übertragung des Samens eines Spenders (heterologe Insemination) an. Dabei arbeiten wir mit angesehenen deutschen Samenbanken zusammen.
Die Spendersamenbehandlung ist keine Kassenleistung.
In Vitro Fertilisation (IVF) - auch mit Spendersamen - bedeutet Befruchtung außerhalb des Körpers.
Nach einer hormonellen Stimulationsbehandlung mit engmaschigen Ultraschall- und Hormonwertkontrollen wird der Eisprung mit einer Spritze, die humanes Choriongonadotropin (HCG) enthält, ausgelöst. Circa 36 Stunden später erfolgt in unser Praxisklinik in Leipzig oder Chemnitz in einer kurzen Narkose die Eizellentnahme (Follikelpunktion) mit Hilfe einer ultraschallkontrollierten Punktion durch die Scheide. Anschließend werden die Eizellen und die Samenzellen in unserem Labor in einer Nährlösung zusammengeführt. Dort findet die Befruchtung statt.
Zwei bis drei Tage später werden die Embryonen (häufig: 4-, 6- oder 8-Zeller) mit einem dünnen Katheter in der Gebärmutterhöhle abgesetzt. Dieser Vorgang wird als Embryotransfer bezeichnet. In der Gebärmutterhöhle müssen sich die Embryonen weiterentwickeln und in die Gebärmutterschleimhaut einnisten. Zwei Wochen nach der IVF-Behandlung wird mit einem Schwangerschaftstest der Erfolg überprüft.
Für die hormonelle Anregung der Eibläschen (Follikel) in den Eierstöcken (Ovarien) existieren unterschiedliche Stimulationsprotokolle.
Ovarielle Stimulationsbehandlung: Langes Protokoll
Vorwiegend kommt das sogenannte "Lange Protokoll" zum Einsatz: Ab dem 20. / 21. Zyklustag (ZT) wird mit einem fortlaufenden Nasenspray oder einer einzigen Depot-Spritze die Hirnanhangsdrüse gehemmt, so dass im nachfolgenden Zyklus kein unerwarteter, spontaner Eisprung erfolgt. Man nennt dies " Down Regulation".
Ab dem 2. / 3. ZT des nächsten Zyklus spritzt sich dann die Patientin täglich ein FSH- oder HMG- Präparat, das die Eibläschen (Follikel) zum Wachsen anregt. Nach ca. 9-12 Tagen haben die Follikel die nötige Größe von je 18-20 mm Durchmesser erreicht und können punktiert werden.
Weil dieses Therapie-Schema bereits im Vorzyklus beginnt, heißt es "Langes Protokoll".
Ovarielle Stimulationsbehandlung; Antagonistenprotokoll
Das sogenannte "Antagonisten-Protokoll" beginnt am 02.-04. Zyklustag mit täglichen FSH- oder HMG- Spritzen und wird ab einem bestimmten Zeitpunkt durch eine zweite tägliche Spritze, dem Antagonisten, der einen vorzeitigen Eisprung verhindert, ergänzt. Die Spritzendauer erstreckt sich durchschnittlich ebenfalls um 9 bis 10 Tage, bis die Eizellpunktion stattfinden kann.
Da dieses Protokoll zeitlich kürzer ist, wird es auch als "Kurzes Protokoll" bezeichnet.
Eizellentnahme (Follikelpunktion)
Die Follikelpunktion ist ein ambulanter operativer Eingriff in einer kurzen Narkose, der ca. 5-10 Minuten dauert. Hierbei wird über den Scheidenweg die Eibläschenflüssigkeit aus den Eierstöcken mit den Eizellen abpunktiert. Die Patientin ruht sich danach in der Praxis aus.
Ihr Ehemann oder Partner gibt am selben Tag eine Samenprobe ab, die in unserem Labor speziell aufbereitet und den Eizellen zugegeben wird (homologe IVF). Gegebenenfalls wird eine Spendersamenprobe verwendet (heterologe IVF).
Embryotransfer
Der oder die Embryonen werden mittels eines schmalen, weichen Katheters direkt in die Gebärmutterhöhle zurückgesetzt. Dieses Vorgehen ist vergleichbar mit einer gynäkologischen Untersuchung. Sie ist in der Regel völlig schmerzfrei. Nach dem Transfer sollten in den nächsten Tagen körperliche Anstrengungen sowie seelisch belastende Situationen möglichst vermieden werden.
Die Intracytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) ist eine spezielle Methode der In Vitro Fertilisation (IVF). Sie wird angewendet, wenn eine schwere Störung der Spermienfunktion vorliegt oder wenn bei der IVF-Behandlung die Befruchtung ausblieb.
Bei dem ICSI Verfahren wird unter mikroskopischer Beobachtung gezielt eine Samenzelle in eine Eizelle injiziert.
Hierfür müssen sowohl die Ei- als auch die Samenzelle speziell präpariert werden. Ob danach eine Befruchtung und weitere Zellteilung eintritt, entscheidet die Natur. Der weitere Verlauf der Behandlung ist genauso wie bei der IVF-Behandlung.
Unter Social Freezing versteht man das Einfrieren (die Kryokonservierung) von Eizellen zum Zwecke des Aufschubs der Familienplanung aus beruflichen oder privaten Gründen.
Die Eizellqualität nimmt mit zunehmendem Alter ab, Eizellen im eingefrorenen Zustand altern dagegen nicht. Um eine spätere Befruchtung und eventuell Schwangerschaft zu erzielen, sollten mindestens 15–20 gute Eizellen eingefroren werden.
Die Kosten werden nicht von der Krankenkasse übernommen .
Gerne beraten wir Sie in einem persönlichen Gespräch über Ihre Möglichkeiten.
Finden sich im Ejakulat keine Spermien, wie beispielsweise nach einem Samenleiterverschluss, versuchen wir aus dem Hodengewebe Samenzellen zu gewinnen. In einem kurzen ambulanten Eingriff in unseren Praxisräumen in Leipzig oder Chemnitz entnimmt ein erfahrener Urologe kleine Proben aus beiden Hoden. Enthalten die Proben Spermien, werden diese für eine spätere Kinderwunschbehandlung mit ICSI eingefroren. Im Rahmen dieser Therapie werden am Tag der Follikelpunktion aus einer oder mehreren aufgetauten Hodengewebsproben die Spermien einzeln herausgelöst und mittels ICSI in jede reife Eizelle injiziert.
Verschiedenste Hormonstörungen können die Ursache dafür sein, dass eine Frau nicht schwanger wird. In seltenen Fällen gibt es auch beim Mann hormonelle Veränderungen, welche die Samenqualität vermindern können.
Zu den häufig auftretenden Hormonstörungen zählen: Schilddrüsenfunktionsstörungen (Über- oder Unterfunktion), ein erhöhter Prolaktinwert oder Diabetes mellitus, bzw. Vorstufen dazu. Fehlfunktionen der Schilddrüse, der Hirnanhangsdrüse, der Nebennierenrinde oder auch der Eierstöcke oder des Hodens können anhand von Blutanalysen erkannt werden.
Erhöhte männliche Hormone oder ein abweichender Wert des Prolaktins können bei der Frau zu Zyklusstörungen führen. Hierbei spielt auch häufig das Syndrom polyzystischer Ovarien (PCO) eine Rolle
Um gute Voraussetzungen für die Entstehung einer gewünschten Schwangerschaft zu schaffen, müssen vor dem Beginn einer Kinderwunschbehandlung die Hormonabweichungen in der Regel medikamentös auf einen Normalwert reguliert werden. Gegebenenfalls ist dafür die Zusammenarbeit mit einem Internisten oder dem Hausarzt nötig.
Haben Untersuchungen eine ungestörte Durchgängigkeit der Eileiter und ein normales Spermiogramm ergeben, reicht als Kinderwunschbehandlung oft eine Zyklusverlaufskontrolle mit Ultraschalluntersuchung der Eibläschen und eine Empfehlung zum Geschlechtsverkehr zur Zeit des Eisprungs aus. Dabei können sowohl der Zyklus als auch der Eisprung medikamentös gestützt werden. In der Fachsprache wird diese Behandlung auch als "Verkehr zum Zyklusoptimum" (VZO) bezeichnet.
Endometriose bedeutet, dass die Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter wächst. Diese Wucherungen können neben der Harnblase, Darm und Bauchhöhle auch die Eileiter und Eierstöcke betreffen und eine Empfängnis erschweren.
Endometrioseherde sind in der Regel nicht bösartig - es handelt sich um Gewebeformen außerhalb der normalen Lokalisation. Da ihr Wachstum hormonell beeinflusst wird, kann die Erkrankung mit verschiedenen hormonellen Medikamenten behandelt werden.
In den meisten Fällen kann die Diagnose im Rahmen einer Bauchspiegelung bestätigt werden.
Die Akupunktur als Teil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ist eine der ältesten Naturheilmethoden der Welt. Über eine Reizung von bestimmten Punkten der Haut mittels Nadeln werden Selbstregulationskräfte des Körpers in Gang gesetzt und gestörte Körperfunktionen harmonisiert. Dabei werden das Vegetativum, die Immunabwehr und das allgemeine Befinden beeinflusst.
Eine Heilung zerstörter Strukturen ist mit Akupunktur nicht möglich, jedoch eine psychovegetative Unterstützung und Stabilisierung sowie Schmerzlinderung im Sinne einer ganzheitlichen Behandlung. Auf Grund dieser Wirkung findet die Akupunktur auch in der Frauenheilkunde und Kinderwunsch-Medizin begleitende Anwendung.